Flugzeugfonds / Flugzeugleasingfonds
Flugzeugfonds werden gerne als Investition in einen blühenden Markt verkauft. Hinter der Beteiligung stehen jedoch sehr komplexe Zusammenhänge.
Flugzeugfonds werden gerne als Investition in einen blühenden Markt verkauft. Hinter der Beteiligung stehen jedoch sehr komplexe Zusammenhänge.
Die Zahlen im Flugverkehr scheinen unaufhaltsam zu steigen. Insbesondere im asiatischen Raum wird noch erhebliches Potential gesehen. Die deutsche Luftfahrtbranche schätzt, dass sich bis 2020 die Passagierzahlen weltweit verdoppeln werden. Nach Gutachten von Boeing, Airbus und Merge Global soll das Wachstum im Luftfrachtverkehr noch deutlich oberhalb des Passagierverkehrswachstums liegen. Boeing prognostiziert für die nächsten 20 Jahre mehr als eine Verdreifachung bis 2025. Nachvollziehbar, dass die Beteiligung an geschlossenen Flugzeugfonds eine reizvolle Investition zu sein scheint.
Die positiven Zahlen täuschen vielfach darüber hinweg, dass es sich natürlich nur um Prognosen handelt. Unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel der 11. September können den Markt stark negativ beeinflussen. Weiterhin ist zu bedenken, dass es sich natürlich immer in erster Linie um die Beteiligung an einem geschlossenen Fonds handelt, also nicht um den Direkterwerb eines Flugzeuges. Die Einflussnahmemöglichkeiten auf die Geschicke der Fondsgesellschaft sind dabei sehr begrenzt.
Ein Flugzeugfonds kann unterschiedlich gestaltet werden. Heute werden diese Fonds regelmäßig als Operating Leasing Fonds ausgestaltet. Das Flugzeug wird dabei zunächst von der Fondsgesellschaft, an der sich der Anleger heute meist als Kommanditist beteiligt, erworben und dann vermietet. Die hierbei zugrundliegenden Leasingverträge laufen regelmäßig 10 bis 12 Jahre und damit kürzer als die geplanten Laufzeiten des Fonds. Es ist daher im starken Interesse des Fonds, welcher in der Regel als GmbH & Co. KG konzeptioniert ist, dass der Leasingnehmer die in den Verträgen üblicherweise enthaltene Mietverlängerungsoption wahrnimmt. Das Weitervermietungs- und Verwertungsrisiko ist nämlich erheblich. Um das Risiko geringer zu halten, wird versucht, das Flugzeug möglichst günstig zu erwerben. Daher wird häufig mehr als ein Flugzeug geordert und platziert, um besser zum Preis verhandeln zu können.
Anders als der boomende Markt meinen lässt, besteht auch bei Flugzeugfonds das Totalverlustrisiko. Dieses kann aus allgemeinen Problemen eines geschlossenen Fonds selbst, aber auch aus Problemen des konkreten Marktes resultieren. Zur Veranschaulichung seien hier nur einige spezifische Risiken genannt:
Selbstverständlich ist die Aufzählung nicht abschließend, sondern dient lediglich dazu, einige typische Risiken einer geschlossenen Flugzeugbeteiligung zu verdeutlichen.
Haben Sie Fragen im Zusammenhang mit Schadensersatzansprüchen, im Zusammenhang mit der Zeichnung eines geschlossenen Fonds oder Alternativen Investment Fonds (kurz AIF) oder gesellschaftsrechtlichen Problemkreisen? Erfahren Sie hier mehr über Ihre Möglichkeiten!