Die Hintergründe bei Lebensversicherungsfonds
Anleger beteiligen sich regelmäßig als Kommanditist einer Gesellschaft, die Lebensversicherungen erwirbt. Soweit in Deutschland ein Versicherungsnehmer seine Lebensversicherung vorzeitig beenden möchte, so sieht der Versicherungsvertrag regelmäßig die Möglichkeit vor, von der Versicherung einen vertraglich bestimmten Rückkaufswert zu erhalten. In Deutschland verspricht der Zweitmarkt daher kein so großes Geschäft. Der Lebensversicherungsfonds muss – um die Police zu erwerben – mehr als den Rückkaufswert bezahlen, sonst wird sich der Versicherte an die Versicherung halten. Diese Möglichkeit besteht in anderen Länder, wie z.B. Großbritannien oder den USA in dieser Form entweder gar nicht oder zu für den Versicherungsnehmer sehr ungünstigen Konditionen.
Soweit daher der Versicherungsnehmer dort die Versicherungsprämien nicht mehr aufbringen kann und/oder dringend Geld benötigt, hat er die Möglichkeit dem geschlossenen Fonds die Versicherungen zu verkaufen. Auch dieser zahlt natürlich nur einen Bruchteil der Versicherungssumme, aber der Versicherungsnehmer erhält sofort Geld. Der Fonds zahlt sodann auch die Policen weiter, kassiert aber im Todesfall des Versicherungsnehmers auch die gesamte Versicherungssumme. Je früher der Versicherungsnehmer verstirbt, desto besser ist also das Geschäft für den Fonds, da er schnell zu Geld kommt und wenig Prämien zahlen muss. Daher wird häufig von einer Wette auf den Tod gesprochen, die aber auch für den Versicherungsnehmer Vorteile hat, da dieser schließlich für seine Versicherung Geld bekommt.