Die Risiken von Medienfonds
Im Fokus der Risiken stehen derzeit vor allem Steuernachzahlungen. Angesichts der zusätzlich zu zahlenden Zinsen können auf die Gesellschafter von Filmfonds empfindliche Forderungen von Seiten des Finanzamtes zukommen. Hiervon betroffen sind vor allem Fonds mit Schuldübernahme- beziehungsweise Defeasance-Strukturen. Deren Besonderheit besteht darin, dass sich der Lizenznehmer verpflichtet, einen Schuldübernahmevertrag mit einem Kreditinstitut abzuschließen, aufgrund dessen die Bank sowohl die Lizenzgebühren wie auch die Abschlusszahlung zu leisten hat und auf Einreden verzichtet. Natürlich bedeutete dies für den geschlossenen Fonds eine gewisse „Sicherheit“. Steuerliche Vorteile sind aber an das unternehmerische Risiko gekoppelt. Daher wird derzeit diskutiert, die gewährten Steuervorteile wegen des möglicherweise fehlenden unternehmerischen Risikos wieder abzuerkennen.
Natürlich gibt es neben der steuerlichen Beurteilung auch noch diverse andere spezifische Risiken bei Filmfonds:
- Markt ist schwer vorhersehbar
- Verzögerungen bei der Produktion
- verspätete Verwertung
- verspätete Zahlungen, insbesondere wenn der Fonds selbst auch Darlehen aufgenommen hat, die bedient werden müssen
- Währungsrisiko, da Zahlung häufig nicht in Euro erfolgen
- Bonitätsrisiko, insbesondere des Lizenznehmers
- Film ist schlicht ein Flop
- Film selbst stellt, anders als z.B. eine Immobilie keinen Wert dar
Die Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschließend, sondern soll lediglich einen Einblick über einige besonderen Risiken eines Medienfonds / Filmfonds verschaffen. Die Risiken, die ein geschlossener Fonds grundsätzlich mit sich bringt, sind hier gar nicht aufgeführt. Auch die Liste der spezifischen Risiken ist je nach konkretem Filmfonds zu ergänzen.